Über mich

Ein Düsseldorfer Originalerzeugnis des Jahres 1977. Ich wuchs in der Kielwelle der Jungen Wilden auf. Halbwüchsig beglückte ich meine Eltern, beide Architekten und sich großzügiger Formensprache verpflichtet fühlend, Anfang der 1990er Jahre mit kleinteiliger, nervöser Objektkunst und kreischend-lauten Happenings der Marke Dada. Was für mich eine Exilierung zu Verwandten nach New York City nach sich zog. Der Einfluss der dortigen Kunstszene machte meine künstlerischen Gehversuche nicht minder kreischend und dada, ich kreischte fortan in Grundfarben und fotografisch in schwarzweiß. Zum Ende meiner Zeit auf der High School stellte ich mich zusammen mit anderen „Seniors“ – Zwölftklässlern – im Rahmen einer Ausstellung der Schule einem kritischen Publikum. Meine Objekte fielen durch, meine Schwarz-Weiß-Fotografien fanden Anklang, zwei sogar Erwähnung im Feuilleton der Sonntagsausgabe der New York Times.

Den ersten kleinen künstlerischen Erfolg in der Tasche, traute ich mich nach Ende der High School, künstlerisch nicht zurück in Düsseldorf angekommen, mich an der Kunstakademie Düsseldorf zu bewerben. Film und Fotografie wurde es, in 2004 schloss ich das Studium ab und ging als Kameramann und Fotograf zurück in die USA. Es folgten drei Jahre mit Jobs beim Film und auf Events der Modebranche in Los Angeles und Miami.

Neben dem Studium hatte ich einem Düsseldorfer Fotostudio gearbeitet, war dort Laufbursche und angelernter Fotolaborant, später Porträtfotograf. Anno 2007 wurde mir angeboten, das Studio zu übernehmen. Ich überlegte nicht lange und brach meine Zelte in den USA ab. Die ersten Großaufträge für das Studio Max Hartlicht kamen über meine Kontakte aus der Modebranche zustande, mein Team und ich pendelten zwischen Düsseldorf und Paris, filmten Modeschauen und produzierten Stills.

Im Studio produzierten wir Sedcards für Models und Modelagenturen, der von mir ab der Übernahme des Studios gesetzte Fokus auf Porträt, Akt und Schwarzweiß half uns bei der Etablierung im B2B-Segment Modeling.

Künstlerisch sehe ich mich von Man Ray, Henri Cartier-Bresson, Robert Mapplethorpe und Helmut Newton beeinflusst. Der Fokus auf Porträt und Akt folgt der Tradition der künstlerischen Darstellung des menschlichen Gesichts und des nackten menschlichen Körpers, einer Tradition, die alt wie die Kunst selbst ist.

Porträt und Akt waren an den Wendepunkten der Kunst präsent. Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ ist ein Porträt, Michelangelo Buonarrotis „David“ eine Aktplastik. Francisco des Goyas Porträts und der Akt „La maja desnuda“ stießen den europäischen Realismus an. Manets Akt „Olympia“ löste 1865 einen Skandal und folgend eine Befreiung der Kunst aus, Pablo Picassos Frauenakt „Les Demoiselles d’Avignon“ läutete den Kubismus ein. Ernst Ludwig Kirchners expressionistische Porträts und Akte dominierten die Bilderwelt der 1920er Jahre – diese Chronologie ließe sich in beide Richtungen erweitern.

Die Fotografie ist eine historisch junge Kunstform, die sich an der Tradition der anderen bildenden Künste messen lassen muss. Dieser Herausforderung stellt sich das Fotostudio Max Hartlicht.